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Axel Malik

 

19. Juli – 16. August 2014

Axel Malik

'Die Skripturale Methode'

 

 

Seit 1989 schreibt Axel Malik mit seiner Skripturalen Methode. Der Künstler begann sein Schaffen mit winzigen, an Minuskeln orientierten Skripturen in schwarz oder weiß; später vergrößern sich seine Schreibgeräte, über Einwegspritzen, großflächigen Pinseln, bis hin zu Spraydosen.

 

An Zeilen und Spalten ausgerichtet wirken viele Produkte seiner meditativen Schreibarbeit zunächst wie ein codierter Text. Maliks Schriften scheinen wie eine unendliche Geschichte, welche ihren Inhalt hinter der Vielzahl verschlüsselter Zeichen verbergen möchte. In Wahrheit liegt dem Künstler nichts ferner als die Übermittlung rätselhafter Inhalte. Die Zeichen sind semantisch leer, im Vordergrund seiner Arbeit steht der Prozess der Zeichensetzung selbst. Die Dynamik des selbstbestimmten Schreibens ist Thema seiner künstlerischen Obsession und diese schlägt sich nicht in einer Bedeutung, sondern der Form seiner Zeichen nieder. Die Bedeutung der Zeichen beschränkt sich auf das konkret Sichtbare; ihre Erscheinung lebt von der Abwesenheit des Dingbezugs. Bei der Arbeit ist es dem Künstler deshalb auch wichtig, den Schreibprozess vor subjektiven Einflüssen zu schützen. Unabhängig und autonom sind die Symbole nur, wenn das persönliche Bewusstsein und emotionale Regungen ausgeschlossen werden. Aus diesen Gründen hat sich Malik selbst Wertungen und Retuschen seiner Zeichen aus ästhetischen Beweggründen untersagt. Als Aufzeichnung körperlicher Reflexe sollen sich die Schriften weder an der inneren Stimmung des Künstlers, noch an der beschreibenden Erläuterung der Außenwelt orientieren.

 

Die Chiffren sind das Resultat implosiver Bewegungsabläufe. Dabei scheinen die Windungen der linearen Texturen ihre Transformationsmöglichkeiten bis heute noch nicht ausgeschöpft zu haben. Trotz der endlosen Wiederholung desselben Bewegungprinzips erscheinen Maliks Zeichen immer neu, verändert und einzigartig. Die Variation der Bildmittel erlaubt dem Künstler eine zusätzliche Ausweitung seiner seriellen Arbeit auch auf raumgreifende Projekte, Videoinstallationen und sogar Performances.

 

Axel Malik wurde 1953 in Jugenheim geboren und arbeitet seit 1989 als freischaffender Künstler. Er ist mit seinen Werken in Öffentlichen, wie privaten Sammlungen im In- und Ausland vertreten. Seine Arbeiten befinden sich u.A. in Freiburg, Dresden, Stuttgart und im Archiv für visuelle Poesie Miami. Heute lebt und arbeitet der Künstler in Berlin.

 

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