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Ausstellungsdauer 19. Nov 2022 – 11. Feb 2023

Licht - Struktur - Faltung

Annette Sauermann - Violetta Elisa Seliger - Peter Weber

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Annette Sauermann
Von Annette Sauermann zeigen wir Arbeiten aus ihrer neuen Serie “Lighttransformer“. Aus den geometrischen Grundformen Quadrat, Rechteck und Kreis hat Annette Sauermann neue Wandobjekte geschaffen, die in ihrer Anordnung, ihren Proportionen und in ihren Materialbeschaffenheiten sowohl Bildelement als auch Bildträger sind. Wie schon bei ihren früheren Werkgruppen, sind auch bei ihren jüngsten Arbeiten Stoff, Form und Licht die zentralen Themen ihres künstlerischen Schaffens. Weißes, mattes Plexiglas trifft auf solches, das farbig, glänzend und transparent ist. Annette Sauermann steckt die einzelnen Elemente ineinander, die sich teilweise oder komplett überlagern. Ihre formal reduzierten Konstruktionen sind minimal erhabene Reliefs, die dank ihrer raffinierten Montage eine besondere Aura entfalten. Ihre Bildobjekte wirken sehr geheimnisvoll und trotz ihrer minimalistischen Gestaltung ausnehmend komplex. Die künstlerische Intention, dem Licht auf vielfältige Art und Weise Ausdruck zu verleihen und diese Absicht in einem Kunstwerk zu vereinen, kann bei längerer Beobachtung auch optisch wahrgenommen werden. Um das Phänomen Licht überhaupt in einem Bildgeschehen darstellen zu können, verwendet die Künstlerin verschiedene Materialien, die ganz unterschiedlich mit Licht interagieren: auf den weißen, matten Oberflächen wird die Lichteinwirkung als Helligkeitswert widergespiegelt; auf den glänzenden Flächen kommt es zu Reflexionen und bei den Plexigläsern, die das Licht sammeln und an den Kanten abgeben, sind es die Umrisslinien der geometrischen Form, die dem Betrachter entgegenleuchten. Annette Sauermann 1957 in Essen geboren, lebt und arbeitet in Aachen.


Violetta Elisa Seliger
Das geometrische Raster ist die Grundstruktur vieler Kunstwerke der nichtgegenständlichen Abstraktion, angefangen beim Konstruktivismus, über das Bauhaus, die Op Art, die Hard Edge Malerei bis hin zu zeitgenössischen Positionen, zu denen auch die neuen Werke von Violetta Elisa Seliger zählen. Ihr Ausgangspunkt sind immer - meist geometrische - Flächen, entweder aus Metall für ihre Kleinskulpturen oder aus Papier für ihre Wandarbeiten. In diese sägt oder schneidet die Künstlerin händisch Linien und rasterartige Strukturen, so dass die Flächen aufgebrochen werden. Die so gewonnenen Metall-Elemente verformt sie und fügt sie in immer wieder neuen Varianten zu Kleinskulpturen zusammen. Wesentlich für ihr bildnerisches Schaffen ist, so die Künstlerin, dass ihre Arbeiten einen Dialog zwischen Zwei- und Dreidimensionalität beschreiben. „Mich interessiert, wie ich aus zweidimensionalen Flächen dreidimensionale Formen und Räumlichkeit erschaffen kann.“ Bei ihren Papierarbeiten montiert die Künstlerin zwei oder drei ausgeschnittene Raster übereinander. Bei manchen ihrer Werke ist der Hintergrund als Zeichnung angelegt. Durch die Kombination aus verschoben übereinandergelegten Rasterstrukturen erzielt die Künstlerin ein räumliches Gefüge, das in Bewegung zu sein scheint. Diesen dynamischen Eindruck verstärkt sie, indem sie die strenge Geometrie ihrer Quadratrasterungen als geschwungene Liniengitter wiedergibt, wodurch die räumliche Wirkung noch zusätzlich intensiviert wird. Neben Kleinplastiken und Wandobjekten zeigen wir auch Schmuckstücke, die Violette Elisa Seliger als ausgebildete Goldschmiedin entworfen und angefertigt hat. Violetta Elisa Seliger geb.1980 in Düsseldorf, lebt und arbeitet in Berlin


Peter Weber
Die Faltung ist neben anderen innovativen künstlerischen Techniken ein zentrales Thema in der Kunst der Moderne, die bis heute von zeitgenössischen Künstlern praktiziert wird. In der Konkreten Kunst nehmen Faltungen, die auf lineare Strukturen und geometrischen Formen beruhen, eine besondere Rolle ein. Peter Weber hat sich diese künstlerische Praxis zu eigen gemacht und sie wie kein anderer zur Perfektion gebracht. Seine Faltobjekte sind immer aus einem Stück. Sie kommen ohne Schnitte durch die Fläche aus und bleiben somit in ihrer Ganzheit erhalten: „falten ist eine tätigkeit, die wir im gegensatz zum teilen und zerteilen sehen. wer faltet geht immer von einem ganzen aus und belässt dieses ganze als solches. wer faltet, dem entstehen unter der hand neue formen. das falten ist eine alte praktische methode, dinge zu verändern ohne sie zu zerstören“, so Eugen Gomringer. Die Entstehung von Peter Webers Bildobjekten ist ein hochkomplexer Prozess, dem eine Erprobung der einzelnen Schritte mit Papier vorausgeht. Die Bildidee wird auf die Rückseite des Materials gezeichnet, wodurch er alle für ihn notwendigen Informationen für den Faltvorgang fixiert. Peter Weber hat eine Vielfalt an Bildentwürfen mit unterschiedlichen Materialien realisiert. Neben Filz – der zu Webers Alleinstellungsmerkmal wurde - und Papier verwendet der Künstler auch Werkstoffe wie Leinwand, Baumwolle, Kunststoff und neuerdings Stahl. In seinen Serien bildet er diesen transitorischen Prozess des Faltens Schritt für Schritt ab. Der Betrachter kann dadurch ein unmittelbares Bildgeschehen erleben und die Werkgenese nachvollziehen. In der Ausstellung zeigen wir sowohl Einzelwerke als auch Serien. Peter Weber 1944 in Kollmar/Elbe geboren, lebt und arbeitet bei München.

Portraitfoto Peter Weber: Berni Kreutzer


Sie können uns zu den normalen Öffnungszeiten besuchen:
Do–Sa, 13 –17 Uhr oder
einfach anrufen/mailen und einen Termin vereinbaren. Wir sind da.

 

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